04.05.2024
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TIEFER SEELENSCHMERZ

Schlüssel zu tiefer Begegnung mit uns selbst und mit dem Du.

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Diese Momente, wenn der Schmerz alles zerreißt. Wenn das Schluchzen unkontrolliert durch mich durch rauscht und meine Brust kaum hinterherkommt, diese Schmerzen zu verarbeiten. Mein Geist einfach nur will, dass es aufhört und händeringend nach Auswegen sucht.

Und dann… dieser Moment des Begreifens: Es gibt hier gerade keinen Ausweg. Es gibt nichts, was gerade machen könnte, dass das aufhört. Die volle Wucht des Schmerzes ist da – und nichts in mir und auch nichts, was eine andere Person tun könnte kann ihn aufhalten.

Es tut einfach weh, tief, roh und brutal. Und ich sitze da und lasse los, lasse mich in diesen Moment fallen, halte Einzug in die Erfahrung dessen, worin ich gerade bin. Und allein dieses Einlassen… macht einen Unterschied. Lässt den Schmerz etwas weniger donnern, lässt mich zu mir als die, die gerade diesen Moment erlebt und als die, die mich in diesem Moment bezeugen kann.

Die Welle rollt weiter. Und irgendwo weiß ich, dass sie nicht ewig rollen wird, doch jetzt rollt sie gerade und nimmt mich mit in ihren tosenden Wogen. Es ist immer noch furchtbar, aber ich spüre auch: Ich kann sie laufen lassen, ich wehre mich nicht mehr dagegen. Sie darf da sein und ich bin auch da, ich verschwinde nicht und ich laufe auch nicht mehr weg.

Und langsam, langsam spüre ich, wie die Energie sich wandelt. Wie das zitternde Beben etwas weniger wird, meine aufgebrachten Emotionen sich etwas beruhigen und mein Geist ein Stückchen klarer wird. Aufatmen, ein bisschen. Und dann noch ein bisschen mehr… bis die Welle nach und nach immer weiter abebbt.

Etwas anderes beginnt: Die vorher wild gewordenen Gefühle zeigen sich deutlicher in ihrer eigentlichen Qualität. Die Trauer hat nicht mehr die volle Dominanz, ich kann auch Elemente der Wut darin fühlen und ihre Kraft begrüßen. Damit einhergehend wird mein Geist wacher und ich merke, wie sich die Dinge, die vorher im wilden Tohuwabohu durcheinander strudelten, nun langsam klarer werden. Ich beginne immer deutlicher zu sehen, was sich hier eigentlich zeigt.

Erkennen.

In diesen abebbenden Wogen erlebe ich eine immer tiefer gehende Klarheit über das, was ist. Was ich vorher nicht wahrhaben wollte oder einfach nicht sehen konnte, kann sich nun zeigen. Weil ich aufgehört habe – aufhören musste – mich dagegen zu wehren. Der tiefe Schmerz hat mir den Raum gegeben, mich dem zuzuwenden, weil er einfach so dominant war, dass ich nicht mehr drumrum kam.

Und nun stehe ich im Angesicht mit dem, was meine Wahrheit ist, was meine Grenze ist. Und lande da, lande in meiner Wahrheit. Kann nun sehen und annehmen, was vorher noch in Frage stand oder verborgen war. Und damit öffnet sich der Raum in meiner Mitte. Ich stehe da, ganz in mir, kann hier landen und mich neu orientieren.

Ein neuer Startpunkt ist geboren.

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Die Begegnung mit unseren tiefsten Schmerzen ist wohl mit das Schwierigste, mit dem wir konfrontiert sein können. Niemand geht dort freiwillig hin und es ist nur zu verständlich, diese Orte zu meiden.

Doch wenn sie da sind… und wir aufhören uns zu wehren, sind sie Tore in eine andere Realität. Können sie uns führen an die Stellen in uns und unseren Beziehungen, die heilen wollen – und können! – in dem wir uns ihnen zuwenden und damit nicht mehr kontrollieren.

In unseren Schmerzen liegen die Schlüssel zu tiefer Begegnung mit uns selbst und mit dem Du. Hier kommen wir Auge in Auge mit dem, was wir bisher nicht wahrhaben wollten oder konnten.

Und sie erheben uns, denn wir haben einmal mehr die Erfahrung, diese Wucht zu überleben – und können damit gestärkt vor uns und anderen mit unserer Wahrheit stehen.

So sind es wahrlich nicht die angenehmsten Gesellen und schwierig zu durchlaufen, aber sie ermöglichen uns auch einen Sprung – in eine Realität, in der wir nicht mehr von unseren Ängsten dominiert sind und den Schmerz zu vermeiden suchen, sondern unsere Kraft erleben. Nicht in dem Gewand, wie wir uns das so oft vorstellen, das „in der Kraft sein“, doch in einer Art, die uns tief in unseren Zellen verändert – wir wissen nun, unumstößlich, dass wir auch an diesen Stellen wachsen können.

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Und da stehe ich nun. Einmal mehr von einer solchen Welle genommen. Einmal mehr überlebt. Einmal mehr Klarheit gewonnen. Und einmal mehr den Boden gelegt, nicht nur in mir, sondern auch in meiner Beziehung zum anderen, voll und ganz als die da zu sein, die ich bin. Und von hier aus – kann sich alles neu sortieren.

DANKE.

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„Ich gehe mit Dir da hin, wo Du bisher alleine nicht hingehen konntest.“

Karin Gal-Oz-Naveh
Mentor, Coach & Trainerin
www.galoznaveh.com

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2024-05-14T17:43:23+02:00

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