18.04.2024
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ÄNGSTE

Und es geht doch…

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Oh man… ich komme mir gerade irgendwie vor, als würde ich etwas ganz neu erkennen, was ich eigentlich „weiß“, aber was gerade ganz tief in meine Zellen sinkt…

Ich stehe dieser Tage (und die letzten Wochen, Monate, Jahre) immer wieder vor dieser Mauer, wo mein Innerstes nach Außen will, wo ich in die Welt will, wo ich mich verbinden will… und dann stehen da diese fetten Ängste. In verschiedensten Gesichtern aber immer das Gleiche sagend:

GEH DA NICHT LANG!!!

Und auch wenn ich noch so viel weiß und versucht habe und gemacht habe NICHT diesen Ängsten zu folgen, sondern weiter meinen Weg nach draußen zu gehen… ich muss ehrlich sagen: Meistens bin ich doch der Angst gefolgt. In allen möglichen trickreichen Bewegungen hat sie mich immer wieder eingeholt. Meine Bewegung abgelenkt, meine Richtung verklärt, mir Dissoziation und Nebelbomben geschickt, mich dumm und stumm werden lassen, mich glauben lassen, dass es einfach nicht geht, ich es einfach nicht kann.

Und dann stand ich da… vor dieser Wand. Immer wieder. Verzweifelt dagegen klopfend. Wütend. Traurig. Ohnmächtig… Immer wieder. Das grandiose Opfer in der eigenen Bastion der Ängst. Argh… das ist auch einfach krass, das so deutlich zu sehen!

Und dann… immer die Hoffnung, wenn ich es nur SEHE, erkenne, weiß, durchfühle… dass dann die Ängste nicht mehr da sind und ich frei und freudig voranschreite, die Wand WEG ist. Aber dem ist nicht so… und so ging ich Loop um Loop immer wieder an den Gitterstäben entlang meiner eigenen Barrieren. Wie der Panther im Gedicht von Rilke. Sich wundernd, wie es wohl da draußen wäre. Sich verzehrend nach der Freiheit.

Puh.

Und nun… ist es diese einfach Klarheit: Dass nicht die Ängst gehen müssen, sondern ich. Ich kann durch diese Stäbe gehen, ich kann da lang. Und ja, da begegne ich den Ängsten, da sitzen sie, da springen sie mich an und hängen wie die kratbürstigen Kobolde in meinen Haaren und meinem Nacken und beißen mir in die Beine…

Und?

Ich kann da lang gehen. Und ich kann in mir verankert sein. Und ich kann sie sehen. Und ich kann sie nach Hause bringen. Und ich kann ganz klar meinen Stab in den Boden rammen und festlegen, dass jetzt ich da bin und meinen Weg gehe. Und nicht mehr die Ängste ans Steuer lasse.

Hei…

Was für ein einfacher und doch aufregender, neuer, unglaublicher Schritt.

Ich gehe.
Durch die Gitterstäbe meiner Angst.
Als die, die ich bin.
In die Welt und unter die Menschen.
In das Miteinander das ich immer suchte und das schon immer da war.
Unter meine Mitmenschen, die genauso Angst haben – vor sich und vor den anderen und vor der Welt – wie ich.
Darin sind wir eins.
Nicht nur im Himmel, sondern ganz konkret hier auf der Erde.

Hallo.
Ich bin jetzt da.

WEISS

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WEISS

DER PANTHER

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf – dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke, 1903

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„Ich gehe mit Dir da hin, wo Du bisher alleine nicht hingehen konntest.“

Karin Gal-Oz-Naveh
Mentor, Coach & Trainerin
www.galoznaveh.com

WEISS

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WEISS

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WEISS

WEISS

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2024-05-14T17:45:58+02:00

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