07.05.2024
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DIE ANGST IM HINTERGRUND

Was würde die Liebe tun?

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Heute begegne ich einer Angst in mir. Eine Existenzangst, die ich kenne, aber die ich immer wieder nicht im Fokus behalte, einfach weil ich nicht weiß, wie ich das lösen soll. Weil ich keinen konkreten Anpack finde, dass sich diese Stelle entspannen kann. Weil ich zwar spüre, dass ich da eigentlich Ruhe, Entspannung, Lösung bräuchte, aber einfach nicht sehe, wie das gehen sollte.

Und ich glaube ganz ehrlich, dass (zumindest fast) jeder solche Stellen in sich hat. Meistens sind das Themen, Bereiche, Stellen, die uns extrem schwer fallen überhaupt mit anderen zu teilen, weil sie so schambehaftet sind. Oft gestehen wir sie nicht mal vor uns selber ein, weil es einfach so schwierig ist, da hinzuschauen.

Was ist schwierig?

Ich glaube das schwierigste an solchen Stellen ist, dass wir etwas ins Auge schauen, was uns zum einen extrem unangenehm ist, wo wir uns schämen, was wir vielleicht auch nicht wahrhaben wollen und lieber in einer Illusion bleiben würden. Es ist, als würden wir uns drumrum winden und einfach nicht auf den Punkt kommen wollen.

Zum anderen spüren wir aber auch, dass es ungesund ist, dort nicht hinzuschauen, denn es wird uns einholen, es ist ja in unserem System – und wir müssen uns früher oder später damit konfrontieren. Das rüttelt dann an uns und macht auf einer Ebene ein dauerhaft schlechtes Gewissen.

So zieht es uns in zwei Richtungen: Die eine, die es gerne vermeiden würde, die andere, die uns antreibt uns damit auseinander zu setzen.

Aber ganz ehrlich: Beide Seiten sind nicht stimmig. Denn beiden Seiten ist eins gemein: Sie ZIEHEN. Sie kommen nicht aus der Ruhe, und nicht aus der Liebe. Die eine will den Deckel wieder drauf setzen und so tun, als sei das Thema nicht da oder doch nicht so wichtig. Die andere will sich reinstürzen und endlich – endlich! – was TUN! Will eine Lösung, will vorwärts. Aber beide: Kommen nicht aus der Liebe.

Beide Seiten – die Vermeidung und der Aktionismus – kommen nicht aus der Liebe.

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Was kommt aus der Liebe? Was würde die Liebe tun?

Ich glaube die Liebe würde sich gönnen, erst mal innezuhalten. Anhalten. Atmen. Und sich in Ruhe anschauen, mit was wir es hier eigentlich zu tun haben. Sie schaut also nicht mehr weg, sondern hin. Und sie schaut in Ruhe, mit Offenheit, weitem Herzen und Güte. Sie weiß, dass diese Stelle uns weh tut, und schenkt uns die Ruhe, ihr behutsam zu begegnen.

Und dann lädt sie uns ein, dieser Stelle langsam zu begegnen, auf unsere Weise. Mit Ruhe und Gelassenheit. Mit Raum. So kann die Angst dabei sein, sitzt aber nicht mehr am Steuer. Am Steuer sitzt die Liebe, sitzt die Erwachsene, sitzt die, die weiß, dass – so verrückt das auch klingen mag – auch hier am Ende alles in Ordnung ist. Dass auch diese Stellen uns gegeben wurden. Nicht um uns zu strafen, sondern uns zum wachsen einzuladen.

Diese Stellen sind pure, potente Wachstumseinladungen.

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OK??!! Ja wie soll das denn gehen?

Schauen wir uns doch mal an, was die Liebe hier macht… Sie hebelt die automatischen Reaktionen aus indem sie der Sache in Ruhe und mit Offenem Herzen begegnet. Und was macht das? Das macht, dass die Angst sich beruhigen kann, denn wir erfahren, dass wir uns die Dinge ansehen können, ohne zu verschwinden. Und macht, dass wir so viel ruhiger werden und uns die Sache in Ruhe anschauen können. Und so können wir mit ruhigem Blick den Dingen ins Auge sehen – und uns davon INFORMIEREN lassen.

Wir lassen und in Ruhe auf die Stelle der Angst ein und lassen uns von ihr informieren.

Das ist etwas völlig anderes als eine Lösung zu finden. Wir schauen nicht mit dem Lösungsblick, wir schauen mit dem „informiere mich“-Blick. Lassen rein, was hier alles gespeichert ist. Und darin können ganz viele Informationen fließen. Von der gegenwärtigen Situation, über unsere Ängste, Projektionen, Geschichten aus der Vergangenheit, Gewohnheiten, Traumaebenen, Themen aus der Ahnenlinie, kollektive Themen… Meist sind solche Stellen ein Verbund aus verschiedenen solcher Ebenen, und allein der Blick gibt dem Gordischen Knoten Raum und lässt es uns zu, das ganze weniger dramatisch und persönlich zu nehmen. Es wird mehr und mehr eben zu einer Aufgabe, zu einer Herausforderung – wenn wir uns darin üben, in der Ruhe zu sein und uns nicht auf die Verführung der Angst, der Panik einlassen.

Und dann… können wir ganz sanft anfangen, unsere Fragen zu stellen. Wer bist Du? Warum bist Du hier? Was willst Du mir zeigen? Woher kommst Du? Wir lernen diese Stelle kennen, als wäre sie ein eigenes Wesen. Bauen eine Beziehung zu dieser Stelle auf und erlösen sie allein damit schon ein Riesenstück aus der Getrenntheit. Und erlösen uns auch selbst damit ein Stück weit aus der Trennung. Es beginnt eine Beziehung zu wachsen – und wir legen damit einen völlig neuen Grundstein in Bezug auf das, was uns so immense Angst gemacht hat.

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Hier mache ich mal einen Punkt, auch wenn ich hier noch viel zu sagen hätte. Was ich aber aufzeigen möchte ist:

Wir alle haben Stellen in uns, die uns große Angst machen und wo wir nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen. Und wir alle haben unsere automatischen Strategien, mit diesen Stellen umzugehen – die aber in der Regel mit sich bringen, dass die Stelle sich nicht auflösen kann, sondern sich immer weiter in unserem System dreht.

In meiner Arbeit geht es sehr viel um solche Stellen, denn das sind Punkte, wo die Menschen nicht weiter kommen. Und das mag ich hier und heute mitgeben: Eine Sache, die das Ganze erst mal extrem entspannt und Raum schafft für das finden ECHTER LÖSUNGEN ist der erste Schritt, an dieser Stelle RUHE UND WEITE zuzulassen, statt weiter in Flucht/Kampf/Erstarrung zu hängen. Und allein die Ruhe und Weite und das DA BLEIBEN MIT OFFENEM BLICK kann die ersten Schleier lösen und der Beginn eines großen Wachstumsschrittes sein.

Das wünsch ich uns jedenfalls allen: Dass wir da hin kommen, uns zu trauen, den wirklich argen Stellen zu begegnen. Wirklich da in der Tiefe in Beziehung zu treten. Und ihnen auf völlig neuem Boden die Chance zu geben, sich zu entknoten.

Dafür bin ich da.

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„Ich gehe mit Dir da hin, wo Du bisher alleine nicht hingehen konntest.“

Karin Gal-Oz-Naveh
Mentor, Coach & Trainerin
www.galoznaveh.com

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2024-05-14T17:40:10+02:00

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