15.01.2023
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DAS ZARTE UND DIE ZAUBERHAFTIGKEIT

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Ich bin in einem ganz ganz zarten Grün. So fühle ich mich… ganz ganz ganz ganz zart. Und bisher habe ich mein Leben damit verbracht, diese enorme Zartheit zu schützen. Und in großen großen Teilen war von Beginn an klar, dass ich nur einen Wunsch hatte – wieder nach Hause zu kommen, irgendwie wieder zurück zu finden, wieder in die Einheit.

Nun ist das aber nicht passiert. Ich habe einen Körper, ich habe ein Leben, und… ich bin hier. Ich bin hier und nicht wo anders. Ich bin hier – und bin an die Grenzen eines Lebens auf der Flucht gestoßen. Fast hat mich das mein Leben gekostet. Dann müsste ich zwar nicht mehr hier sein – aber mit so viel Groll, Enge und ohnmächtiger Verzweiflung, dass es nicht das Zuhause wäre, welches ich so bitterlich ersehne.

Und nun… freigelegt durch die Wellen des Lebens, die mich gegen Klippen geschlagen haben, komme ich in Kontakt mit dieser Zartheit. Die Fragilität und immense Verletzlichkeit des kleinen Kindes, das sich in seiner Not in die Tiefen zurückgezogen hat, in seiner panischen Angst vor der Welt.

Mir begegnet diese Zartheit. Und dahinter… darin… und doch wo anders… eine so feine Zauberhaftigkeit. Sie erscheint neu und doch ist sie immer da… und immer wieder neu zu entdecken.

Still und schön, ruhig und weich und warm, genussvoll und freudvoll liebend. Ein ewiger Tanz, ein kreisen, ein mit seinen feinen Strängen den Zauber der Existenz, des Lebens berührend.

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Und nun… berührt ganz zart, ohne jeglichen Druck, dieses Zauberhafte das kleine gefangene Kind. Berührt den Schmerz und den Krampf. Berührt das ewige Leid, in dem es gefangen war. Berührt seine taube, stumme, gebrochene, ohnmächtige Welt. Ganz zart. Ganz zart.

In dieser Zartheit liegt so eine immense Kraft. Ich kann sie fühlen… sie ist von einer unbeschreiblichen Natur. Alle Worte die mein Geist formt vermindern das, was ich fühle. Und ich merke, dass ich ihr keine Worte geben möchte. Aber dieses Bild, diese Frequenz, dieses Gefühl… diese Kraft kann alles beinhalten. Sie kann allem begegnen. Sie kann mit allem sein und alles in sich aufnehmen und verändern.

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Und das verkrampfte Kind in seiner Höhle lässt sich berühren. Und die Strukturen, die bisher das Leben gehalten haben… werden berührt. Weichheit strömt als Qualität in die bisher harten, starren Strukturen.
Jeder Schritt ist ein Wagnis, jede Bewegung eine neue Schöpfung. Die Kruste, der Krampf, die Taubheit, sie wissen nichts von Bewegungen in diesem Tanz. Doch an den Stellen der Berührung geschieht ein Zauber… das Alte schmilzt, löst sich, und das, was dort ist, in seiner filigranen Dünnhäutigkeit… wird durchströmt von Liebe und findet sich neu. Und… wird seine neue Bewegung tun. Zu seiner Zeit, in seinem Tempo, in seiner ihm ureigenen, neuen, neu entdeckten Art und Weise.

Und Zeuge zu sein, in stiller Präsenz den Zauber wahrzunehmen, wie sich Krampf in Tanz verwandelt, ist für meine Seele höchstes Glück.

WEISS

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WEISS

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enjoy…

WEISS

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WEISS

2024-03-12T21:01:41+01:00

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