27.03.2025
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VON DER LÜCKE UND VERRÜCKTEN SPÜRNASEN
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Als Pionier kennst Du das wahrscheinlich… Du erlebst Räume, Zustände, die Dich zutiefst berühren, die Dir neue Welten zeigen, die Dich nehmen und Dir unmissverständlich klar machen, wie es sich anfühlt, wenn es wirklich für Dich STIMMT. Du erlebst und erkennst Welten die zu uns kommen, um sich zu verwirklichen. Du bekommst diese Perlen der Erfahrung geschenkt und weißt: „Da geht es hin. Das ist mein Nordstern, das ist das, wofür ich lebe und im Zweifel sterbe.“ Du weißt, wohin Du unterwegs bist und das belebt und erfüllt Dich bis in die Haarspitzen!
Und Du kennst auch die andere Seite… Du bist einfach ein Mensch, lebst Dein Leben und stößt an Deine Grenzen. Musst Dich auseinandersetzen mit der Welt wie sie ist, in der an so vielen Stellen ein anderer Wind weht als das, was Du schon erfahren hast und wovon Du träumst. Du steckst wie alle anderen in den Anforderungen des Überlebens und den Grenzen Deiner Persönlichkeit und Kapazität. Und so oft fühlst Du Dich in einer Welt, in einem Leben, wie es zwar OK ist, aber eigentlich eben NICHT für Dich stimmt, auch wenn es noch so schön ist.
Das ist die Lücke, das ist die Kluft… the gap.
Die Lücke zwischen Alt und Neu.
Die Lücke zwischen dem, wo es hingeht und dem, wie es noch ist.
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Ich glaube, dass sehr viele Menschen solche Erfahrungen kennen, solche Besuche von Gott, Besuche aus der Zukunft oder den Ursprüngen der Menschheit. Momente der Erkenntnis, der Einsicht, der Berührung mit etwas, was sich rein, stimmig, einfach RICHTIG anfühlt.
Was einen Pionier von anderen unterscheidet ist: Dass er diese Momente ernst nimmt. Dass er sie nicht wieder wegsteckt und vergisst, als Träume oder unrealistisch abtut. Sie auch nicht in die Schublade der „weniger wichtigen“ Dinge schiebt und andere Dinge verfolgt. Einen Pionier macht aus, dass diese Momente Gewicht bekommen, was sie in ihm an die Poleposition der inneren Ausrichtung setzt: Sie stehen auf Platz #1. Diese Momente sind das wertvollste was er kennt – und er lässt zu, dass sie sein leben formen, bestimmen und leiten.
Diese Menschen gibt es und wenn Du so jemand bist, dann weißt Du, wovon ich spreche.
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Das sind Menschen, denen geschenkt wurde, tief Einsicht zu gewinnen in das, wo es für die Menschheit hingeht, bzw. hingehen KANN. Die in ihren Herzen Qualitäten empfangen haben, die weit über das hinausreichen, was wir derzeit kollektiv erfahren. Die in ihren Bäuchen die Samen tragen einer Welt, in der Frieden herrscht, in der bewusste Einheit erlebt wird, in der Freude und Kreativität als NORMAL das Leben prägt. In der das Leben von so anderen Grundsätzen getragen wird als wir das bisher auf diesem Planeten tun.
Diese Menschen macht auch aus, dass sie nicht weggehen. Sich auch nicht flüchten in Scheinwelten – der Spiritualität, des Konsums oder der Abgeschiedenheit. Wahrscheinlich haben sie die Tendenz dazu oder hatten auch Zeiten in ihrem Leben, wo das passiert ist und wichtig war. Aber im Grunde ihres Herzens sind sie HIER, leben auf der ERDE und lieben die Menschen – bzw. lernen immer tiefer, ihre Schmerzen zu in Liebe zu wandeln.
Denn als Pionier hast Du immer wieder Schmerzen. Dich schmerzt die Welt wie sie ist. Du schmerzt Dich selbst wie Du oft bist. Dich schmerzt, die Karotte gerochen zu haben und an so vielen Stellen sie einfach nicht zu fassen zu kriegen. Du dehnst Dich, gehst durch Deine Prozesse, lernst und lernst, häutest Dich, transformierst und transmutierst bis zum abwinken, bewegst Dich weiter, lernst, fällst hin und stehst wieder auf, weitest Dein Herz und wirst wieder enttäuscht, und gehst weiter, weiter, weiter.
Das ist nicht immer schön, das ist mitunter wirklich fuc**** hart. Das ist manchmal fast tödlich, ja wirklich, und Du weißt, dass das kein Scherz ist… das ist wirklich so. Aber irgendwie hast Du diese verrückte Eigenschaft auch mit auf den Weg bekommen, dass Du eben doch weiter gehst – so verrückt das für andere – und vor allem für Dich – auch immer wieder erscheinen mag. Du gehst weiter Deinen ganz eigenen Weg – und nur DU weißt warum. Und manchmal vergisst Du auch das, bis Dich jemand erinnern wer Du bist, der Dich hält, wenn Du Dich gerade nicht mehr halten kannst.
Als Pionier hast Du Momente, wo Du Dir einfach nur wünschst Du wärst „normal“, so wie die anderen, wo es leichter zu sein scheint, mit dem wie es ist zu leben. Du machst Dir Vorwürfe, so kompliziert zu sein, das Leben nicht anzunehmen, es immer anders haben zu wollen, nirgends reinzupassen, immer weiter zu wollen, nie wirklich Ruhe zu finden – zumindest nicht im Außen. Ja, diese Momente gibt es. Und dann… gibt es auch immer wieder den Schwung hin zu Dir, zu Deiner innersten Wahrheit, zu Deiner Seele, die Dich ruft und Du weißt: Da kann kommen was will und die anderen sagen was sie wollen – ich WEISS wohin ich unterwegs bin und das fühlt sich einfach so richtig an, dass ich verrückt genug bin, daran zu glauben und dafür zu gehen. Immer und immer wieder. DAS BIN ICH, that’s me.
Und dann gehst Du weiter.
Schritt für Schritt.
Verbunden mit Dir.
Verbunden mit den Räumen, die Deine Seele rufen.
Hin zu etwas, was im Zweifel vielleicht nur Du kennst.
Dich die finden lassend, die zu Dir gehören.
Die gehen lassend, die nicht mehr zu Dir gehören.
Dir Momente der Gnade schenkend.
Dir Herausforderungen gebend, die Dich manchmal fast überfordern.
Dich wachsen lassend.
Immer und immer und immer wieder.
Und genau so geht das Pionier sein. Du bist eine Zelle an der evolutionären Kante der Menschheit. Und als solche trägst Du die Diamanten des Neuen und wirst aber auch wie ein Diamant geschliffen: Unter enorm hohem Druck. Das ist Dein Leben – und das ist Dein „ganz normal“.
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Und dafür habe ich diesen Text geschrieben – Dich darin zu ermutigen, diese Kluft, diesen Gap, dieses „zermürbt werden“ leichter zu machen. Zu hören: Das ist normal. Und auch wenn Du das wahrscheinlich weißt, so ist es doch immer mal wieder gut mitzukriegen: „Da sind noch andere da draußen, die sind auch so. Die kennen das. Ich bin doch nicht so alleine wie ich dachte.“
Ja, Du bist nicht alleine.
Wir sind viele.
Und wir alle lernen hier gerade etwas, was es noch nicht gibt. Wir gebären aus uns eine Welt heraus, die wir nicht kennen, die es auch noch nie gab. Wir sind die, die das Alte gehen lassen und die Wege durch das Nichtwissen bahnen – weil wir den Geruch der Luft der Welt kennen, in die wir wollen. Und weil wir immer wieder dann doch den Schritt gehen, diesem neuen Duft zu folgen.
So ist das.
Pioniere.
Spürnasen der Neuen Welt.
Willkommen.
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