22.02.2025
|

MORGENTEACHINGS

|

Ich liege auf der Seite, meine rechte Hand in meinen Schoß gekringelt, die Finger um den Eingang gelegt, ein sanft-satter lauschender Kontakt. Ich lerne.

Begreifen kommt in mir aufgestiegen wie sich sanft lichtender Nebel, der Geist lässt an Dichte nach und die Erlaubnis entsteht, dass auch er sich, sachte, zart, der Führung meiner Natur anvertraut. Eine Gleichzeitigkeit von Loslassen seiner alten Art die Zügel in der Hand zu haben und dem Einlassen einer neuen Bewegung, die er noch nicht kennt. Ein Geist, der es gewohnt ist, dass er die Entscheidungsmacht hat, das er am Steuer sitzt, dass die Entscheidungen über ihn laufen. Er gibt sich hin, er entspannt sich in die Öffnung, er erlaubt zu vertrauen.

Wach sitzt er da, liege ich da und lausche dem, was sich da in meinem Innen offenbart. Wenn er nicht mehr entscheidet, wer dann? Woher kommen eigentlich die Impulse, mich zu bewegen, zum Tun? Was bestimmt, wie ich handle und woher kommt das?

Es ist nicht ein Verstehen, viel mehr ein Einsickern von Erkenntnis, wie das Leben in mir, in meinem Organismus, in meinem ganz alltäglichen Sein, sich Ausdruck nimmt – an den Stellen und in den Formen, die ich zulasse.

Hier passiert etwas, ich halte inne.

Oh my god. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. In mir sickert gerade zutiefst ein, dass wir wirklich wirklich wirklich GAR NICHTS MACHEN. Oh my gosh… wir machen nichts. Wir erschaffen nichts, wirklich gar nichts. Nichts. Nie.
Das Leben bringt hervor, aus sich heraus, aus der Quelle heraus – und wir lassen es zu oder nicht. Das tun wir. Wir begrenzen oder nicht. Und selbst da können wir das nur in dem Ausmaß und den Fähigkeiten, die uns gegeben wurden – auch das haben wir nicht gemacht. Unsere einzige Wahl besteht darin, mit den uns gegebenen Fähigkeiten zu dem, was im Radius unseres Einflusses liegt Ja oder Nein zu sagen… zu DEM WAS IST. C’est tout.

*

Ich… werde still, schließe die Augen, spüre meinen Atem stoßweise in mir, die Wellen der Tiefe der Erkenntnis zulassend, die mich hier gerade fluten. Ich weiß nicht, ob das durch die Worte sickert, bzw. ist mir bewusst, dass es davon abhängt wie offen das Bewusstsein dessen ist, der diese Zeilen liest. So oder so ermöglicht mir der Raum des Schreibens gerade diese Tiefe zu erleben.

Vor meinem inneren Auge die Menschen in Form von Bewusstseins-Bäumen, die energetischen Strukturen im Inneren, die die Ströme des Lebens in Gedanken, Gefühle, Körper, Erfahrungen und Erleben lenken. Spüre in mir, dass das Erkennen, das ich gerade erleben darf aus den Räumen kommt, die ich mir in den letzten Jahren erobert habe. Wo meine Wurzeln jetzt in gesunden Lebensräumen fußen. Wo diese Wurzeln sich gesund, licht, stark und hell anfühlen und in mir keine Fragezeichen und keine Sorgen mehr sind, wo ich komplett spüre: JA, das fühlt sich voll und ganz richtig an, hier ist es GESUND.
Und ich schaue um mich und sehe so viel Schwarz. Sehe so viele Menschenwurzeln dünn, ausgemergelt, verkrüppelt, hilflos. Verzweifelt in ungesundem Boden nach Nahrung tastend, saugend. Ihre Fühler in Töpfe steckend, die sie nicht nähren können. Ein neues Bild für die kollektive Verankerung in Trauma.

Und hier und da leuchten andere helle Wurzeln auf. Ich sehe zwischen all dem Dunkel gesundende und gesunde Wurzeln. Bäume, die sich schälen, ihre Stränge aus altem Zeug rausziehen und lernen neu zu riechen, wo die gesunde Nahrung steckt. So viele suchen, gehen gerade diese Bewegung – ein kollektives Lernen, sich wieder auf gesundes Leben zu beziehen, einzulassen.

*

Gestern Besuch von meiner Stieftochter. Unser gemeinsamer Raum so offen, diese zwei Wesen, die da miteinander sitzen und spüren, wie sie sich gegenseitig helfen ihr Sein zu entfalten – durch ihre Präsenz, ihre Zeugenschaft. Und dann ihr Satz:

„Wir sind doch in derselben Schule!“

Ja tönt es in mir und ich denke: „We are students of the School of Eden“. Das ist mit der Schule von der ich immer wieder träume gemeint…?! Wir sind beide hier zu lernen, wie Leben in seiner gesunden Form, in seiner Heiligkeit verkörpert. Wie wir als ganze – göttliche und menschliche – Wesen hier verkörpern können IN BEWUSSTER EINHEIT MIT DEM LEBEN.

*

Und ich und hier und jetzt und gerade, in diesem tiefen, intimen Lauschen mit meinem Schoß… bekomme die Erfahrung geschenkt, dass Leben sich in mir ausbreitet, mich formt, mich bildet, mich erfüllt und sich in mir verwirklicht, WEIL ES DAS TUT – und nicht weil ich das tue.
Ich viel mehr darf lernen, Schritt für Schritt und Ebene für Ebene, es nicht mehr dabei zu stören. Darf die Wurzeln besuchen, die zum überleben in maroden Tümpeln ihr Wasser suchten. Darf den Mündern neue Nahrung geben lernen, die Flasche statt Brust bekamen. Darf die Nervenbahnen beruhigen, die in ständiger Dauerüberfeuerung nur brüchig bis gar nicht gefunkt hatten und sie dort ihre feinen Fühlerchen in den Frequenzen verankern lassen, für deren Nachrichten sie eigentlich gebaut sind.

Das ist ein so feiner, langer, riesiger Umbauprozess – gesteuert aus einer Ebene meines Seins, die weit weit weit über das hinausragt, was ich derzeit als „Ich“ bezeichnen könnte. Und doch bin ich das natürlich – aber mir tut die Demut gut, anzuerkennen, dass „Ich“ viel eher immerwährende Schülerin dieser Quelle bin. Dieses Wunders, dieser unglaublichen unendlichen Magie des lebendigen, schöpferischen Universums.

Und was für ein Geschenk, davon bewusst Teil sein zu dürfen, diesen Zauber begreifen lernen zu dürfen, davon schreiben zu dürfen, ihn erleben, auskosten, teilen und erweitern zu dürfen. Diese unendlich vielen magischen Erfahrungen machen zu dürfen, wie sich Leben in mir baut, entfaltet, strickt. Genauso wie es schneidet, tötet, nimmt und verdaut. Ein unendlich währender, immer weiter fließender Prozess des Öffnen und Schließens, des Kommen und Gehens, des Jas und des Neins, des Entstehen und Vergehens.

*

Und ich spüre, gerade bei den Dingen, die sich an Neuem, Schönem, Großem in mir anschicken zu öffnen – dass ihr Vergehen, der Abschied und der Tod direkt auch mit darin enthalten sind. So wie damals, als wir als Bewusstseinsfunken auf die Reise der Verkörperung gestoben sind, die Erfahrungen des Abgrunds, der Schwärze und Verdammnis mit enthalten waren, genauso wie die Anlage zum Weg zurück zur Quelle.

Alles ist eine Bewegung.
Alles ist Eins.

What an amazing journey!

.

.

Weitere Beiträge dieser Art…

.

.

.

2025-02-22T11:48:22+01:00
Nach oben